(25.03.2012, 22:42)Zurgrimm schrieb: Trotzdem ist die Lage bei der normalen Internetnutzung damit nicht ganz so prekär, wie ich annahm. Ob es den Provider allerdings interessieren wird, welches Werk "offensichtlich rechtswidrig" im Internet steht, wenn er nach einem Download eine Abmahnung schickt und nach dem dritten die Netzsperre aktiviert, um selbst der ACTA-Haftung zu entgehen, das wage ich och zu bezweifeln.
Im Einzelfall lässt sich das gerade bei Downloads über Filehoster nicht wirklich feststellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Provider da von sich aus aktiv werden kann/wird (wie will man eine solche Überprüfung überhaupt realisieren, jeglicher "illegale Datentransfer" müsste ja auch erst einmal eindeutig als solcher identifiziert werden, vom generellen Filteraufwand ganz zu schweigen), sondern allenfalls auf konkretere Hinweise (wie bisher) reagiert.
Und bisher gibt es keine Verschärfung der Providerhaftung in Deutschland (wenn die Meldungen dazu stimmen, ist das derzeit auch nicht geplant), auch nicht durch ACTA. Wahrscheinlich ist es zwar das langfristige Ziel der Verwertungsfirmen, irgendetwas in dieser Richtung zu erreichen, aber das wäre ja auch eine erhebliche Mehrbelastung der Providerfirmen und ob die da ohne weiteres mitspielen, wage ich zu bezweifeln. Es gibt ja schließlich dermaßen viele Möglichkeiten, Dateien zu verschlüsseln und zu teilen, dass wenn man es wirklich darauf anlegt, nicht wirklich schwer und auch nicht wirklich erkennbar ist, dass der transferierte Inhalt u.U. I**egal wäre. Man erhöht damit lediglich den Aufwand des Filesharings etwas oder glaubt ernsthaft jemand, dass man dieses Problem durch derartige Maßnahmen grundsätzlich lösen wird und es die Masse davon abhält, weiterhin Dateien herunterzuladen?
Es bleibt dabei, dass man letztendlich eine andere Lösung finden muss, die keine Seite einseitig bevorzugt und das wird wohl langfristig tatsächlich irgendeine Form der Pauschalabgabe sein. Diese Entwicklung hätte man mit anderen Mitteln, allenfalls im Anfangsstadium evtl. verhindern können. Mittlerweile ist man damit anscheinend nur noch überfordert und greift als Gegenmaßnahme primär zu Repressalien, als ob man damit das eigentliche Problem lösen könnte.