07.03.2014, 00:11
So, getz isses soweit, muß ja eh alles raus (bitte anschnallen und sich nicht auf Füsse getreten fühlen):
Zum "Ukraine-Konflikt", der mittlerweile ja alle möglichen Titel trägt, insbesondere aber Putin "Kalten Krieg" vorwirft: Der Reihe nach
Ein Haufen Demonstranten beschwert sich in Kiew über dies und das, der Präsident Janukowics läßt gewähren und erkundigt sich worum es sich handelt (ungefähr Oktober/November 2013). Die Leute sind irgendwie "pro-europäisch" - was immer das heissen mag. Da trifft es sich natürlich blöd, dass der (gewählte) Präsident auf russischen Druck ein Abkommen mit der EU canceln muss. Ab nun interessiert sich die westliche Presse und aus den paar Demonstranten wird erst der "besetzte Maidan" und dann "die Opposition". Die "Oppositionsführer" mit u.a. Klitschko (dessen Legitimation ist eine Kandidatur zum Kiewer Bürgermeister, wo er 19% der Stimmen erzielte) eilen schnell herbei und erkundigen sich, um was es sich handelt.
Nach und nach wird der Konflikt um den "Maidan" härter, plötzlich tauchen da ganz andere Gesichter auf - vor allem die, die andauernd vermummt umherlaufen (nicht nur die Bandera-Fans von Swoboda, es bildet sich eine noch weiter rechtsaußen stehende Fraktion namens "Rechter Sektor" - wenn die reden, besser nicht zuhören, deswegen wird über deren Ziele mit KEINEM Wort in der westlichen Presse berichtet). Die Polizei schafft es mit normalen Mitteln nicht, den Platz zu räumen. Mit Unterstützung (Westwelle, Ashton u.a. Prominenz treffen auf dem Maidan ein) des Westens werden die Forderungen der "Opposition" härter - erst soll eine neue Regierung gebildet werden - vielleicht entsinnt sich noch jemand des großen Durchbruchs, als der Präsident mit der neuen Opposition den Vertrag unterzeichnet und eine neue "Übergangsregierung" bilden will - grinsender Klitschko mit Hände-Schütteln in den Medien - sowie baldige Neuwahlen. Alles gut.
Nö. Nix ist gut. Der geschlossene Vertrag iss irgendwie doch nicht so gut, der Westen fordert mehr. Plötzlich gelingt es den friedlichen, unbewaffneten Demonstranten Regierungsgebäude zu stürmen und mehrere Hundertschaften der Polizei (angeblich auch "Elite-Einheiten") gefangen zu nehmen. Glückwunsch! Das muss man erst mal hinkriegen. Zuletzt kommt es zu tödlichen Schüssen auf dem Maidan-Platz mit über 100 Toten.
Böser Präsident! Nanu: jetzt will plötzlich niemand mehr was davon wissen, wer warum auf wen geschossen hat (heise - die neue "Regierung" hat plötzlich kein Interesse mehr festzustellen, wer da geschossen hat. Seltsam. Und die neue "Regierung" beschließt allerlei Gesetze: mit was ist diese Regierung legitimiert? Schert die westliche Presse doch nicht. Hauptsache gegen Russland. (Ich weiß nicht mehr, ob in diesem Forum noch jemand außer mir den - naja, passiven Fernseh - Boykott von Sotchi mitgetragen hat - jedenfalls war ich bis vor kurzem kein Freund von Putin)
Mittlerweile rudert sogar die Presse teilweise etwas zurück und spricht von "Übergangsregierung" - trotzdem finde ich, vor irgendwelchen Beschlüssen sollte da erstmal gewählt werden. Und noch eins: klar, Putin ist "unser Lieblings-Bösewicht" - man darf aber vielleicht noch daran erinnern, um was es da eigentlich geht, nämlich die endgültige Revision der Ergebnisse des 2. Weltkriegs. Noch im "4+2-Vertrag" zur Wiedervereinigung wurde 1991 festgelegt, dass es keine NATO-Osterweiterung geben wird. Nagut, was bedeuten sschon Verträge... Jedenfalls standen die Lenin-Statuen in der Ukraine nicht (vielleicht 5% der Bedeutung) für irgendwelchen Kommunismus, sondern als Zeichen des Sieges über die Wehrmacht.
Ich könnte das gleiche Szenario ja spaßeshalber mal am Beispiel etwa Belgiens vorführen zur Verdeutlichung, mit welchen Mitteln da gearbeitet wird.
Zum "Ukraine-Konflikt", der mittlerweile ja alle möglichen Titel trägt, insbesondere aber Putin "Kalten Krieg" vorwirft: Der Reihe nach
Ein Haufen Demonstranten beschwert sich in Kiew über dies und das, der Präsident Janukowics läßt gewähren und erkundigt sich worum es sich handelt (ungefähr Oktober/November 2013). Die Leute sind irgendwie "pro-europäisch" - was immer das heissen mag. Da trifft es sich natürlich blöd, dass der (gewählte) Präsident auf russischen Druck ein Abkommen mit der EU canceln muss. Ab nun interessiert sich die westliche Presse und aus den paar Demonstranten wird erst der "besetzte Maidan" und dann "die Opposition". Die "Oppositionsführer" mit u.a. Klitschko (dessen Legitimation ist eine Kandidatur zum Kiewer Bürgermeister, wo er 19% der Stimmen erzielte) eilen schnell herbei und erkundigen sich, um was es sich handelt.
Nach und nach wird der Konflikt um den "Maidan" härter, plötzlich tauchen da ganz andere Gesichter auf - vor allem die, die andauernd vermummt umherlaufen (nicht nur die Bandera-Fans von Swoboda, es bildet sich eine noch weiter rechtsaußen stehende Fraktion namens "Rechter Sektor" - wenn die reden, besser nicht zuhören, deswegen wird über deren Ziele mit KEINEM Wort in der westlichen Presse berichtet). Die Polizei schafft es mit normalen Mitteln nicht, den Platz zu räumen. Mit Unterstützung (Westwelle, Ashton u.a. Prominenz treffen auf dem Maidan ein) des Westens werden die Forderungen der "Opposition" härter - erst soll eine neue Regierung gebildet werden - vielleicht entsinnt sich noch jemand des großen Durchbruchs, als der Präsident mit der neuen Opposition den Vertrag unterzeichnet und eine neue "Übergangsregierung" bilden will - grinsender Klitschko mit Hände-Schütteln in den Medien - sowie baldige Neuwahlen. Alles gut.
Nö. Nix ist gut. Der geschlossene Vertrag iss irgendwie doch nicht so gut, der Westen fordert mehr. Plötzlich gelingt es den friedlichen, unbewaffneten Demonstranten Regierungsgebäude zu stürmen und mehrere Hundertschaften der Polizei (angeblich auch "Elite-Einheiten") gefangen zu nehmen. Glückwunsch! Das muss man erst mal hinkriegen. Zuletzt kommt es zu tödlichen Schüssen auf dem Maidan-Platz mit über 100 Toten.
Böser Präsident! Nanu: jetzt will plötzlich niemand mehr was davon wissen, wer warum auf wen geschossen hat (heise - die neue "Regierung" hat plötzlich kein Interesse mehr festzustellen, wer da geschossen hat. Seltsam. Und die neue "Regierung" beschließt allerlei Gesetze: mit was ist diese Regierung legitimiert? Schert die westliche Presse doch nicht. Hauptsache gegen Russland. (Ich weiß nicht mehr, ob in diesem Forum noch jemand außer mir den - naja, passiven Fernseh - Boykott von Sotchi mitgetragen hat - jedenfalls war ich bis vor kurzem kein Freund von Putin)
Mittlerweile rudert sogar die Presse teilweise etwas zurück und spricht von "Übergangsregierung" - trotzdem finde ich, vor irgendwelchen Beschlüssen sollte da erstmal gewählt werden. Und noch eins: klar, Putin ist "unser Lieblings-Bösewicht" - man darf aber vielleicht noch daran erinnern, um was es da eigentlich geht, nämlich die endgültige Revision der Ergebnisse des 2. Weltkriegs. Noch im "4+2-Vertrag" zur Wiedervereinigung wurde 1991 festgelegt, dass es keine NATO-Osterweiterung geben wird. Nagut, was bedeuten sschon Verträge... Jedenfalls standen die Lenin-Statuen in der Ukraine nicht (vielleicht 5% der Bedeutung) für irgendwelchen Kommunismus, sondern als Zeichen des Sieges über die Wehrmacht.
Ich könnte das gleiche Szenario ja spaßeshalber mal am Beispiel etwa Belgiens vorführen zur Verdeutlichung, mit welchen Mitteln da gearbeitet wird.