(31.03.2010, 01:03)Boneman schrieb: Und für unsere europäischen Nachbarn: Ja, so wird in Deutschland Politik gemacht. Auf die wichtigen Positionen nur Leute, die garantiert keine Ahnung davon haben. Aber bei euch ist das sicher nicht anders...?Das ist tatsächlich ein gewisses Problem, daß die Besetzung von Spitzenämtern nach allen möglichen Kriterien, nur nicht nach Fachkompetenz entschieden wird. - Aber eigentlich sollte es so sehr ja auch nicht darauf ankommen. Denn die wirklich wichtigen Spitzenleute (v.a. Minister) haben einen großen Stab an Zuarbeitern, die nicht im Rampenlicht stehen. Wenn die Ahnung haben, kann der Minister so viel nicht falsch machen. Er kann halt "nur" die Richtung vorgeben... und wenn die in eine Sackgasse führt, ist das schlecht.
Allerdings ist Deutschland damit gewiß nicht alleine. Daß die EU meisterlich darin ist, ihre neugeschaffenen Spitzenämter mit wahren Lichtgestalten zu besetzen, hat sie ja gerade schon gezeigt. Baroness Ashton hat sicher viel Eindruck im Nahen Osten hinterlassen.
(31.03.2010, 06:34)Calesca schrieb: Aber vielleicht braucht man das ab und an - dass eine der typischen Oppositions-Parteien an die Macht kommen muss, damit wir sehen, dass sie klein doch sympathischer waren.Ah, naja... ausgerechnet die FDP als "typische Oppositions-Partei" zu bezeichnen, halte ich für gewagt. Die haben 16 Jahre mit Kohl und davor mit Schmidt und Brandt regiert. Die Partei war zwischen 1969 und 1998 ohne Unterbrechung an der Macht. Das ist länger, als jede andere. Die typische Oppositionspartei ist wohl eher die PDS und (vielleicht noch) die Grünen.
Trotzdem hast Du Recht. Wenn die Bevölkerung mit 15 % die Marktradikalen wählt, dann müssen die wirklich an die Macht, damit das Volk sieht, was sie eigentlich wollen und daß die Schicht sog. "Mittelständler" und "Leistungsträger dieser Gesellschaft", für die Herrn Wetserwelles Herz schlägt, eher dünn ist und viele der 15 %, die ihn gewählt haben, da gar nicht zugehören.
Aber ob das mit dem Selbstzerlegen stimmt oder ob das nur subjektive Wahrnehmung ist und deren "Plan" am Ende aufgeht, wird sich ja nicht ganz unbald in der NRW-Wahl zeigen. Da wird auch Bundespolitik sicher eine gehörige Rolle spielen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."