22.10.2017, 09:06
Nur so lange... wie die Grünen von ihrem Mythos leben können? Der ist unkaputtbar. Und im Gegensatz zu Zurgrimm denke ich nicht, daß, nur weil Mutti sich jetzt hin und wieder ein dunkelgrünes, statt schwarzes, Jäckchen anzieht, sie zu Hause auch gleich in Robin Hood-Kluft rumläuft. Den Atomausstieg haben wir nur einem in den Brunnen gefallenen Kind zu verdanken. War zwar schon das Zweite oder Dritte, und - puhh - es hat wieder eine Familie am anderen Ende der Straße erwischt, aber unseres muß ja nicht auch noch reinfallen. Diese (urtümlich deutsche?) Angst vor "könnte ja sein" hat sich in der CDU (und erstaunlicher Weise auch in der CSU) Bahn gebrochen. Das wollte da niemand wirklich. Bis ihnen jemand die Chancen aufgezeigt hat, wie man der Welt wieder einen Schritt voraus sein kann, statt ihr ohne Atomkraft hinterher zu hinken.
Und was die SPD angeht, deren Niedergang habe ich ebenfalls stets mit Schröders Bärendienst an ihr verbunden. Kann man ja auch schwerlich abstreiten.
Allerdings hat mir gerade dieser Tage ein Bericht in der "Kulturzeit" in mehrerlei Hinsicht zu denken gegeben.
Andreas Reckwitz - Die Gesellschaft der Singularitäten --> http://www.3sat.de/page/?source=/kulturz...l#Reckwitz
Direktlink zum 5 minütigen Beitrag in der Mediathek --> http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69537
Im Kern des neuen Buches vom Herrn Reckwitz geht es dabei wohl um die kulturellen Verschiebungen in den Schichten unserer Gesellschaft und den daraus resultierenden Konflikten, die sich eben auch im aufblühenden Populismus manifestieren. Kulturelle Ursachen (neben sozialen) als wesentlicher Faktor der auseinanderbrechenden Kluft in unserer Gesellschaft, quasi.
Das Gros der Stammwählerschaft der SPD war ja stets der Industriearbeiter. Das Industriezeitalter ist aber passé. Entweder spiegeln die letztjährigen Wahlergebnisse also nur den aktuellen Prozentanteil von noch-Industriearbeitern in unserer Gesellschaft wieder (sind also die, die seit jeher SPD gewählt haben - trotz Schröder), oder sind es womöglich Wählerschichten, die SPD wegen Schröders Inhaltswandel wählen, ohne den sie vielleicht schon bei nur noch 10 oder 5% läge?
Das frage ich mich gerade allen Ernstes. Wie gesagt, dieser Reckwitz hat mir zu denken gegeben.
Und was ich an dem verlinkten Kulturzeit-Beitrag auch recht schön fand: die Begriffsverschmelzung von "regulativem Liberalismus".
Vielleicht ist ja die FDP unser Retter in der Zukunft. Wenn sie neue Wege geht. Vielleicht wenn Özdemir übertritt? Oder Merkel! Muttis dritte Karriere!
Und was die SPD angeht, deren Niedergang habe ich ebenfalls stets mit Schröders Bärendienst an ihr verbunden. Kann man ja auch schwerlich abstreiten.
Allerdings hat mir gerade dieser Tage ein Bericht in der "Kulturzeit" in mehrerlei Hinsicht zu denken gegeben.
Andreas Reckwitz - Die Gesellschaft der Singularitäten --> http://www.3sat.de/page/?source=/kulturz...l#Reckwitz
Direktlink zum 5 minütigen Beitrag in der Mediathek --> http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69537
Im Kern des neuen Buches vom Herrn Reckwitz geht es dabei wohl um die kulturellen Verschiebungen in den Schichten unserer Gesellschaft und den daraus resultierenden Konflikten, die sich eben auch im aufblühenden Populismus manifestieren. Kulturelle Ursachen (neben sozialen) als wesentlicher Faktor der auseinanderbrechenden Kluft in unserer Gesellschaft, quasi.
Das Gros der Stammwählerschaft der SPD war ja stets der Industriearbeiter. Das Industriezeitalter ist aber passé. Entweder spiegeln die letztjährigen Wahlergebnisse also nur den aktuellen Prozentanteil von noch-Industriearbeitern in unserer Gesellschaft wieder (sind also die, die seit jeher SPD gewählt haben - trotz Schröder), oder sind es womöglich Wählerschichten, die SPD wegen Schröders Inhaltswandel wählen, ohne den sie vielleicht schon bei nur noch 10 oder 5% läge?
Das frage ich mich gerade allen Ernstes. Wie gesagt, dieser Reckwitz hat mir zu denken gegeben.
Und was ich an dem verlinkten Kulturzeit-Beitrag auch recht schön fand: die Begriffsverschmelzung von "regulativem Liberalismus".
Vielleicht ist ja die FDP unser Retter in der Zukunft. Wenn sie neue Wege geht. Vielleicht wenn Özdemir übertritt? Oder Merkel! Muttis dritte Karriere!
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.