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Gbase.de-Testbericht (27.09.13)
#29
(01.10.2013, 08:48)dsamaniac schrieb: Zum Regelsystem "...selbst der Stufenaufstieg ist in Teilen dem Zufall überlassen. Man kann zwar entscheiden, welche Fähigkeiten man verbessern möchte, doch ob der Aufstieg tatsächlich funktioniert, entscheidet noch immer der Würfel." Genau das ist eben das DSA[3]-Regelsystem. Hier den Würfel-Faktor rauszunehmen, hätte das Spiel definitiv erheblich an Authentizität gekostet. Es ist nunmal ein DSA-Titel und nicht irgendein Action-Rollenspiel...

Den Würfelfaktor halte ich für eine der größten Problemfelder in einem digitalen RPG-System. Ihn rauszunehmen hätte zwar Authentizität gekostet, das Spiel aber weit voran gebracht. Mich hat das schon damals enorm gestört und tut es auch heute noch. Der Würfelfaktor führt m.E. eigentlich nur zu extremen Save&Load-Orgien und nicht zu Spaß, insbesondere bei der Generierung und Stufenaufstiegen. Ich kann auch leider nicht sehen, dass der Würfelfaktor in dieser extremen Form wirklich für einen Mehrwert im Spielspaß sorgt.
Klar kann ein der Zufall für mehr Dynamik in den Situationen sorgen und sie weniger statisch und berechenbar wirken lassen, aber nur, wenn er moderat ausfällt und nicht die Ergebnisse ins Lächerliche oder Unglaubwürdige zieht. Sicher kann auch mal ein Bauer mal einem gestandenen Ritter einen deftigen Schlag versetzen. Aber wenn besagter Bauer dreimal super bei Attacke und der Ritter dann bei der Parade miserabel würfelt, obwohl die Fähigkeiten sehr weit auseinanderliegen, dann frage ich mich, ob das System wirklich noch gut die fiktive Realität abbildet und glaubwürdig ist.
Ich will ja nicht sagen, dass Zufallswerte schlecht sind. Wie gesagt, sie können belebend wirken und Monotonie durchbrechen, aber sie sollten dennoch nicht verfälschend wirken und einen Spielablauf ins Krude führen (ein Wink an dieser Stelle an das Warhammer Regelsystem :wave: ).

Ich sehe den Zufallsfaktor in der NLT sehr kritisch und plädiere auf zumindest auf einem Umstieg zu DSA4. Ich sehe das v.a. beim Stufenaufstieg. Man hat schon wenige und dann kann ich dabei noch Gefahr laufen, meine wenigen Ressourcen (Steigerungspunkte) vollkommen willkürlich durch gescheiterte Würfe zu verlieren. Wo soll da der Spaß sein? Es ist nur frustrierend. Ich finde es richtig, dass es zu recht in der alten wie neuen NLT kritisiert wird. Dieses Manko hätte man mit Mut im Remake beheben können.
Ich sehe auch nicht, wie der Zufallsfaktor bei einem Stufenanstieg bei der charakterbildung helfen soll. Diversität der charaktere ist doch schon dadurch gegeben, dass man viele Talente und Eigenschaften hat, die man steigern kann. Ein Zufallsfaktor schafft aber keine besonders anderen Helden, sondern Frust.

Genauso sehe ich in dieser Hinsicht die Talentproben in DSA mit ihren Proben auf drei Eigenschaften. Ja, da fällt schnell mal ne 20 oder hohe Zahl (insbesondere bei so idealen Kombinationen wie ein Ignifaxius, wo ein Magier Körperkraft (!) braucht, um ihn zu formen, eigentlich braucht ein Magier alle Eigenschaften irgendwie, seriously, da ist es doch nicht verwunderlich, dass man sich über eine sinnvolle Ausrichtung/Skillung des charakters keine Gedanken machen kann).
Jedenfalls gehen dabei schnell Proben mal daneben, und das sehe ich als Problem an. Da habe ich einen Jäger, der super in Fährtenlesen ist, eigentlich ne Koryphäre mit seinem Wert von 15. Aber weil der leider einmal eine 20 gewürfelt hat und sein Klugheitswert leider nicht sehr hoch ist (10, weil ein Jäger ja eigentlich andere Fähigkeiten wie IN oder GE, ach eigentlich braucht ein Jäger auch alle Eigenschaften auf hoch, weil ... naja... DSA), geht eine Probe verloren. Und er läuft am Dungeon vorbei, der vllt gar nicht mal so gut versteckt war (also kein Aufschlag) -- einfach mal wegen Würfelpech. Das kann gut und gerne auch mal dreimal hintereinander passieren, so dass neue Spieler gar nicht mal merken, dass sie da an einem Dungeon vorbeirauschen. Wahrscheinlich verlassen sich neue Spieler (gerade Veteranen aus NWN) darauf, dass ihr bester Fährtensucher auch mal was findet. Wie erklärt man jetzt diesem Spieler, dass er es nicht kann, wenn Pech im Spiel ist?
Hier steigen doch die meisten Spieler schon aus und ich kann es verstehen. Da steigert man mit Verve ein Talent, das sich als nutzlos erweisen kann, weil das DSA-System dreimal mit einem W20 würfelt (also eine verdammt breite Streuung hat). Die (aufwändige und teils verlustreiche) Steigerung eines Talents wird in diesem Fall aufgrund des Zufallsfaktors nicht belohnt und das ist für ein RPG Schrott.

Für ein gutes Remake sollte der Zufallsfaktor wirklich mal überdacht werden.

@ Einstiegsgruppe

Ich sehe das eigentlich genauso wie der Tester und kann da sein Urteil nachvollziehen. Die NLT lässt einen wirklich im Regen stehen, weil man nicht weiß, was man steigern soll und was man braucht, weil

a) Talente nicht klar definiert werden. Klar gibt es Beschreibungen, aber was es genau tut und v.a. wie oft, wird nicht klar. Bsp.: Selbstbeherrschung: Was macht es, welche genauen Proben im Spiel gibt es und wie oft tauchen sie im Spiel auf?
Das Gleiche mit Orientierung: Glaubt mir, die meisten Einsteiger würden jeden mit Handkuss begrüßen, der ihnen sagt, dass man mit Hilfe dieses Talents interessante und teils auch wichtige Dungeons finden kann. Relevanz: extrem hoch. Kommunikation zum Spieler über diese Relevanz: niedrig, steht also irgendwo zwischen Fesseln und Tierkunde :silly:
b) die Verbindung von Talentproben und Eigenschaften nicht klar ist. Braucht ein Magier Körperkraft? Jeder RPG-Veteran wird sagen, eigentlich nicht. Stimmt aber nicht, für den Igni braucht er das. Klingt bescheuert, ist auch so, weil DSA. Schlimmer ist aber, dass der Spieler das aber erst sieht, nachdem er mit der Generierung der Eigenschaften fertig ist und zu den Zaubern kommt -- wenn überhaupt, wahrscheilich wird er erstmal von den 40 Zaubern erschlagen sein und nicht jedes auf seine Probe hin untersuchen, wenn er ein Neuling ist ...
c) die Relevanz einzelner Talente und Zauber unklar ist. Welche Talente brauchen alle und welche nur einer? Irgendjemand schrieb hier, dass man doch seine Helden nach Startwerten spezialisiert werden können. Das halte ich für falsch. Es gibt im Spiel einfach Talente wie Schwimmen und Klettern, die jeder Held einfach bis zu einem bestimmten Grad gesteigert haben sollte, weil es tödliche Fallen mit diesen Proben gibt. Ein Neuling weiß davon leider nicht.
d) das Verhältnis von Ausrüstung und Kampfsystem unklar ist. Man wird in den ersten Kämpfen regelrecht vermöbelt, wenn man nicht all seinen Nahkämpfern (und im Falle des Remakes allen anderen auch) eine gewisse Grundausrüstung aus Ledersachen gibt (weil guter RS extrem wichtig und mächtig ist). Leider ist sämtliche Ausrüstung schon von Beginn an verfügbar, auch wenn man mit seinem Gold noch gut haushalten muss. Es verleitet aber dazu, seinem Krieger diesen geilen Schuppenpanzer und Zweihänder zukommen zu lassen. Klar ist das dumm und falsch und die Spieler werden das bald merken, aber es verleitet nun mal, weil man sich als Neuling über das Kampfsystem eigentlich noch gar nicht im Klaren ist. Eine bessere Führung, was zum Anfang erworben werden sollte, ist angebracht. Das ins Handbuch zu schreiben, ist nett, wird aber überlesen. Andere RPGs lösen es eher damit, dass sie teure und bessere Ausrüstung später im Spiel verfügbar machen. Das passiert ind der Alt- wie Neu-NLT nicht.

PS: Ja, den anderen Thread von mir mach ich auch mal weiter, bisher keine Zeit gehabt :P
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Gbase.de-Testbericht (27.09.13) - von Crystal - 29.09.2013, 20:46
RE: Gbase.de-Testbericht (27.09.13) - von Skirni - 01.10.2013, 22:56
RE: Gbase.de-Testbericht (27.09.13) - von Movit - 13.10.2013, 01:48



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