[Release] Das Auge der Göttin

[Pergor]

So, ich bin dann jetzt durch mit der Mod. Ein paar Gedanken dazu:

Spoiler

Positiv hervorzuheben sind auf jeden Fall Umfang und Stabilität (Bugs gibt es eigentlich so gut wie gar nicht). Feine Sache auch die Reisepunkte. Ich hätte mir nur noch einen gewünscht, der einen in Tallon direkt wieder an die Stelle bringt, wo man wieder wegreisen kann. Der Weg von Tallon raus zum Reisepunkt in den Kosch ist schon recht lang und ich bin ihn ziemlich oft gegangen. Und auf diesem Weg passiert halt rein gar nichts.

Die Geschichte ist schön und detailliert ausgearbeitet, fand ich alles in allem sehr gut. Der Schwierigkeitsgrad ist auch in Ordnung. Es gab zu Beginn zwei Kämpfe, die ich etwas merkwürdig fand und gerade für den Einstieg auch etwas hart. Später gibt es eine Stelle, an der gleich drei große Smaragdspinnen auf einmal hocken, die sehr hohe LE haben, unparierbare Angriffe haben, die zudem auch umwerfen und benommen machen, und die außerdem auch noch wundenimmun sind. Da bin ich reingelaufen (hatte sie gar nicht gesehen und nicht damit gerechnet) und war komplett chancenlos. Besiegbar irgendwie nur, wenn man sie einzeln über Fernkampf rauslockt. Von solchen Gegnern sollte es nie mehr als einen geben, finde ich. Die letzten Kämpfe gegen den Antagonisten waren ok. Der erste (Hexentanzplatz) ist mit der falschen Taktik unschaffbar, mit der richtigen Taktik aber durchaus machbar. Ich hatte erst probiert, voll auf den Einäugigen zu gehen, aber der Spawn der Skelette ist wohl an die LE von ihm gekoppelt, wie bei Mutter Ratzinski. Da kamen am Ende dann soviele Skelette, dass man eigentlich kaum eine Chance hat. Wenn man es nach und nach abarbeitet, ist es gut machbar. Also kein Kritikpunkt. Der finale Kampf war bei mir nicht schwer, aber ich war auch vollgeballert bis obenhin mit Tränken, dann ist man in Drakensang eh nahezu unbesiegbar. Ich hatte mir speziell die Tränke der Macht für den Schluss aufgehoben, die rocken halt alles weg. Von daher für mich grad schwer zu beurteilen, wie hart der Endkampf wirklich ist. Aber mir ist aufgefallen, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Endkampf gegen Kaltenstein in AFdZ aufweist. So vom Aufbau her.

Sehr schön fand ich die vielen neuen Items und Rezepte. Es hielt sich auch einigermaßen im Rahmen, da wurde glaube ich eine gute Mitte gefunden: Nicht völlig overpowered, was es so neues gab, aber auch nicht so durchschnittlich, dass es uninteressant gewesen wäre. Man konnte seine Ausrüstung und Stats verbessern, aber im Rahmen. Passt. Da die Kämpfe in der Mod ja auch schwerer sind als im Hauptspiel (im Schnitt), geht es auch in Ordnung, dass man sich noch ein bisschen verbessert.

Die Questen und auch die Kämpfe waren sehr abwechslungsreich. Es gab die ein oder andere Quest, bei der man (ich) doch recht viel laufen musste, aber im Großen und Ganzen nicht so, dass es störend wurde. Dankenswerterweise war die Mod auch nicht allzu kampflastig. Also so einen Käse wie in dem Brauereikeller, wo alle zehn Sekunden neue Wolfsratten auf einen zurennen, bis man einschläft, gibt es in der Mod nicht. Insgesamt in der Mod eigentlich besser gelöst als es im Hauptspiel der Fall war, fand ich. Zu den diversen Rätseln hatte ich an anderer Stelle schon diverse Anmerkungen gemacht, darauf gehe ich hier dann nicht mehr ein.

Die Vertonung: Ja ... im Großen und Ganzen ist das ja eine schöne Sache. Aber das ein oder andere ist mir ein bisschen negativ aufgefallen. Zum einen: Oftmals einfach zu laut gemessen an den anderen Sachen (Musik, Geräusche und die Lautstärke der NSCs aus dem Originalspiel). Zudem hörte es sich oft so an, als hätten die Sprecher bei der Aufnahme wirklich das Mikro geküsst und würden mir direkt am Ohr kleben. Vielleicht hätte etwas mehr Abstand zum Mikro was gebracht. Gerade wenn man auf einen NSC zuläuft und noch ein Stück entfernt ist (oder sich von einem noch sprechenden NSC entfernt) war es oft so, dass der Text alles andere völlig übertönt hat, was etwas seltsam ist, wenn der NSC eigentlich noch weiter weg ist. Wäre noch etwas schöner gewesen, wenn die Stimmen sich etwas dezenter in die restliche Akustik eingefügt hätten.

Es gab Stimmen, die ich passend fand, aber auch welche, die ich unpassend fand. Aber es ist klar, dass man bei einer Mod nicht die gleichen Möglichkeiten hat wie bei einem kommerziell entwickelten Spiel. Von daher gibt es natürlich keine Stimme, die ich jetzt gezielt kritisieren würde. Wenn man schon eine Stimme aus dem Hauptspiel kennt und gewohnt ist, ist eine Abweichung aber natürlich immer auffällig. Kann man nix gegen machen.

Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass man bei den Begleitern auf eine Vertonung verzichtet hätte. Einfach weil die Begleiter so zwei Stimmen hatten. Einmal die Originalstimme, die halt immer wieder auftaucht, wenn man Anweisungen gibt oder man sie anspricht, und einmal die Mod-Stimme. Stört mich irgendwie ein bisschen, vor allem, wenn die Stimmen sehr stark voneinander abweichen. Man ist halt ein Gewohnheitstier. Und bei den Begleitern, die eben immer präsent sind, fällt mir das noch mehr auf als bei einem NSC, mit dem man nur ein oder ein paar Mal zu tun hat. Dass die Begleiter das Geschehen kommentieren, ist an sich gut, aber ohne Stimme wäre für mich die bessere (Not-)Lösung gewesen. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.

Alles in allem eine schöne Mod. Bin froh, dass ich Drakensang nochmal wieder installiert habe dafür. Sollte es noch eine Mod geben, wäre ich bestimmt nochmal wieder dabei, auch wenn meine Drakensang-Zeit ansonsten eigentlich lange vorbei ist.