Ich hab die Reihe durch. Insgesamt fand ich sie solide bis gut. Band 1+2 haben mir besser gefallen als Band 3.
Ich mag es zwar, dass sich Freiheiten genommen wurden und das gefühlt sehr starre und enge Korsett, das DSA manchmal hat, an einigen Stellen abgestreift wurde, aber im letzten Band wird es teilweise schon sehr wild, was diverse "Orte" und Begebenheiten angeht.
Das kollidiert etwas mit meiner bisherigen DSA-Vorstellung, die zwar Magie etc. beinhaltet, aber insgesamt doch noch relativ geerdet war im Vergleich zu anderen High-Fantasy-Settings.
In Band 3 haben die Autoren schon sehr freigedreht.
Das ist an und für sich nicht schlecht, weil halt auch viel beschrieben wird, das vorher noch nicht behandelt und gesetzt wurde, zumindest, soweit ich weiß (bin alles andere als ein DSA-Kanon-Experte ^^). Aber für meinen persönlichen Geschmack war es eine Spur zu drüber. Ganz besonders, was die Macht von Pardona angeht. Ja, sie will eine Göttin werden, aber bei allem, zu dem sie im Verlauf der Bücher imstande ist, frag ich mich, warum sie die ganze Zeit so im Verborgenen agiert.
Hier drei Spoiler, weil ich den mittleren Teil noch mal aufgreife, so muss man nicht alle lesen. ^^ Der nimmt auch keinen Bezug zur Story oder dergleichen.
Wenn es nach den Beschreibungen in den Büchern geht, wäre sie meiner Ansicht nach das mächtigste Wesen (ohne leibliche göttliche Ahnen), das Dere je gesehen hat. Selbst bei der Erschaffung des Körpers für Borbarad baut sie ein "Hintertürchen" ein, für den Fall, dass er einen Pakt mit ihr ausschlägt, was ja auch passiert. Bleibt nur ohne Konsequenz, außer, ich hab da was nicht verstanden. ^^" Dazu wird ihr noch bei so vielen anderen Ereignissen eine Beteiligung zugeschrieben, dass es für mich ob der schieren Masse "unrealistisch" (ja, Fantasy, ich weiß
) wird. Was sie alles bewirkt und ausführt, passt für mich aber trotzdem irgendwie nicht zu den enormen Zeitspannen, die sie dafür schlussendlich brauch. Ich mag es auch nicht sonderlich, wenn Bösewichte so konstruiert sind, dass sie für jeden Plan und für jede Eventualität einen Ausweichplan, und für jeden Ausweichplan noch mal Ausweichplan um Ausweichplan haben.
Da entstand in den Beschreibungen für mich ein Ungleichgewicht zwischen der Macht, die sie hat, ihrer daraus folgenden Unantastbarkeit und den dann doch im Vergleich lapidar wirkenden "Verwundbarkeiten", durch die sie in ihrem Tun gestört wird. Sie ist mir insgesamt einfach viel zu mächtig.
Das Finale in der ersten Sphäre und der Weg dahin waren dann für mich einfach nur noch abstrakt und ich hab mich schwer getan, den Erläuterungen und Handlungen zu folgen. Aber gut, das ist auch einfach sehr metaphorisches Material, mit dem Sphärenmodell und dem Aufbau der DSA-Welt.
Im Gegensatz zu den Galotta- und Rabenmund-Romanen wird die Geschichte hier ja nicht aus Pardonas Sicht erzählt, was ich mir aber eigentlich von der Reihe erhofft hatte, da ich sie (Pardona) eigentlich für eine sehr spannende Figur gehalten habe. Das hat sich nach dem Lesen leider sehr geändert (zweiter Spoiler). :/
Dafür mochte ich Israni und Kilgan.
Gibt ein paar schöne Szenen mit und zwischen ihnen.