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(15.02.2016, 00:49)Pergor schrieb: [ -> ]Mag wohl sein. Aber diese jene Stimme ist einfach nur grottenschlecht. Bzw. es ist noch nicht einmal die Stimme selbst. Sondern diese völlig emotionslose Art, die der Sprecher da an den Tag legt. Das passt doch komplett gar nicht zu Fox Mulder. In den früheren Staffeln gab es immer wieder zum Auftakt einer Folge einen ausgedehnten Monolog von Fox Mulder. Da konnte man seine Nachdenklichkeit, seine Melancholie förmlich aufsaugen. Gutes Beispiel die Folgen "Rückkehr der Seelen" oder "Kontakt". Man konnte seine Empfindungen förmlich heraushören. In dieser neuen Folge hingegen hörte sich der Sprecher so dermaßen gelangweilt und desinteressiert an ... das ist einfach nur absurd. Man fühlt sich, als würde da eine Computerstimme das Telefonbuch vorlesen. So gut kann ichs auch! :no:

Benjamin Völz gehört sicherlich zu den besten dt. Sprechern, dass allein ist aber in der Regel nicht der Grund, warum der dann evtl. "schlechtere" Sprecher nicht an die Leistung des hochkarätigeren Vorgängers herankommt. Einen Großteil kann die Regie ausmachen und Völz hat natürlich auch noch den Vorteil, dass er als jahrelanger Stammsprecher inzwischen die Nuancen im Schauspiel von David Duchovny entsprechend kennen dürfte. Das alles zusammen spricht dann zwangsläufig gegen den neuen Sprecher und dazu kommt natürlich noch das inviduelle Talent und die Regie. Die Regie kann meiner Erfahrung nach sehr viel ausmachen, weil ich auch durchaus Beispiele kenne, in denen Topsprecher eine bescheidene Sprechleistung abgeliefert haben, aber da merkt man es aufgrund genereller Präsenz solcher Stimmen immerhin nicht sofort.

Das alles rechtfertigt trotzdem nicht das Ausmaß des fast schon typischen und teilweise wirren Shitstorms, der auf solche unpassenden Besetzungen zwangsläufig folgt. Ich kann den Ärger durchaus nachvollziehen, aber wen es wirklich stört, der schaut sich das dann nicht an. Nach meiner Erfahrung reagieren die Verantwortlichen gerade in solchen Fällen eher ignorierend, gerade weil in einem Shitstorm selten vernünftige Kritik geäußert wird, die geht dann aber zwangsläufig im Geschrei der Masse unter.


(15.02.2016, 11:14)Tauglanz schrieb: [ -> ]Erinnert mich an "Escape Plan" mit Schwarzenegger u. Stallone, wo sie gemeint haben, das verwirrt die Zuseher, wenn sie vom selben Sprecher gesprochen werden und Arnie eine neue Stimme verpasst haben obwohl der ursprüngliche Synchronsprecher schon den Trailer und Teile (oder gar den ganzen) des Films synchronisiert hatte und dabei sehr wohl jedem der beiden eine distinktive Stimme verlieh. War ebenfalls eine Katastrophe.

Gegenbeispiel The Expendables 2, da hat Thomas Danneberg nämich tatsächlich beide im Film gesprochen. In diesem Fall ist es tatsächlich eine Gratwanderung, weil es dann doch mitunter komisch wirken würde, wenn sich der Sprecher quasi mit sich selbst unterhalten würde, falls beide Schauspieler im Film in einer längeren Gesprächsszene aufeinandertreffen würden. Das ist dann eben eine Einzelfallentscheidung, ob man dann den einen Sprecher für zwei Schauspieler im selben Film besetzt.
Bis vor kurzem wusste ich nicht einmal, dass Arni und Sly den gleichen Synchronsprecher haben. Ist mir auch in EP2 nicht aufgefallen. ^^

Allerdings kann ich Aufreger bzgl. schlechter Synchronisation nachvollziehen. Im Animebereich ist man da ja leider so einiges gewohnt. :rolleyes:
(15.02.2016, 14:27)Silencer schrieb: [ -> ]Ich kann den Ärger durchaus nachvollziehen, aber wen es wirklich stört, der schaut sich das dann nicht an.
Und dann ist aller Ärger wie weggeblasen? Ich werd's mal ausprobieren.

Mir kommt es jedenfalls so vor, als hätte dieser Synchronsprecher keine Sekunde darauf verschwendet, sich vorab mal zu erkundigen, was für eine Figur er da eigentlich sprechen soll. Sollte dem so sein, ist jede Kritik gerechtfertigt und mein Mitgefühl überschaubar. Sollte dem nicht so sein und er kann es einfach nur nicht besser, dann stellt sich mir die Frage, warum gerade dieser Synchronsprecher ausgewählt wurde. Da hätte man doch sicher jemand besseren finden können, wenn schon nicht Völz. Denn wie gesagt, allzuviel Luft nach unten ist da wirklich nicht mehr bei der jetzigen Darbietung. Nach welchen Kriterien wurde der denn ausgewählt? Das würde mich mal interessieren.

Entweder, man macht das richtig, oder man lässt es eben bleiben. Wenn einem das Projekt Akte X zu teuer ist, dann sollte man es lassen. Dann macht es schon irgendwann jemand anders. So aber ist es doch nichts halbes und nichts ganzes. Man stößt nur allen Fans, die seit Jahren auf eine Fortsetzung gewartet haben, vor den Kopf. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass die Verantwortlichen auch auf sachliche Kritik wohl kaum mit einer spontanen Änderung reagieren würden.

Im Übrigen finde ich nicht, dass die Synchronsprecher nun gerade völlig überbezahlt sind. Wenn ich mir die Millionengagen der Schauspieler so ansehe, dann kommen mir 5000 Euro etwa für einen wirklich guten Sprecher nicht besonders teuer vor. Aber offenbar gehen die Meinungen darüber, wie wichtig ein richtig gewählter Synchronsprecher gerade bei den Hauptdarstellern ist, wohl auseinander. Naja, vielleicht floppen die nächsten Folgen ja komplett und man überlegt sich, für die DVD-Version, die irgendwann folgen wird, eine neue Synchro zu wählen. "Maybe there's hope."
Wer eine Serie wie die X-Akten wieder aufleben lässt, der zählt auf die alten Fans. Dann sollte man sich auch etwas in seine Zielgruppe hineindenken können. Es ist doch das gleiche Problem wie bei George Lucas. Die Leute mögen es nicht, wenn man an ihren Kindheitserinnerungen nachträglich herumschraubt. Dann hätte man es sich gleich sparen können. Geiz ist in der Beziehung extrem ungeil.
(15.02.2016, 17:17)Pergor schrieb: [ -> ]Und dann ist aller Ärger wie weggeblasen? Ich werd's mal ausprobieren.

Nein, aber der Ärger wird sich sicherlich auch nicht verflüchtigen, wenn du es dir immer wieder anschaust. Es bleibt ja dabei, dass die Wahl und Leistung des aktuellen Sprechers wahrscheinlich so bleiben wird. Man könnte lediglich hoffen, dass es in späteren Folgen etwas besser wird. Pro Sieben wird aber wohl kaum neu synchronisieren lassen, dass sieht man ja auch am Verlauf der entsprechenden Reaktionen. Ich stimme dir völlig zu, dass man eine bessere Wahl hätte treffen können, denn es gibt da durchaus auch noch bessere preiswertere Alternativen und den aktuellen Sprecher kannte ich bisher auch eher nur aus deutlich kleineren Rollen. Warum er ausgewählt wurde, ist und bleibt eine gute Frage. Im Synchronforum tobt ja eine ähnlich emotionale Diskussion und das Urteil fällt da erwartungsgemäß genauso aus. Mich selbst lässt die Neuauflage kalt, hätte ich so auch nicht erwartet, aber es war auch nicht so, dass ich mir nun unbedingt eine Fortsetzung von Akte X gewünscht hätte. Dementsprechend interessiert mich das alles nur am Rande, aber wie gesagt wahrscheinlich gibts im Synchronforum ein paar mehr Informationen dazu.

Zitat:Mir kommt es jedenfalls so vor, als hätte dieser Synchronsprecher keine Sekunde darauf verschwendet, sich vorab mal zu erkundigen, was für eine Figur er da eigentlich sprechen soll. Sollte dem so sein, ist jede Kritik gerechtfertigt und mein Mitgefühl überschaubar. Sollte dem nicht so sein und er kann es einfach nur nicht besser, dann stellt sich mir die Frage, warum gerade dieser Synchronsprecher ausgewählt wurde. Da hätte man doch sicher jemand besseren finden können, wenn schon nicht Völz. Denn wie gesagt, allzuviel Luft nach unten ist da wirklich nicht mehr bei der jetzigen Darbietung. Nach welchen Kriterien wurde der denn ausgewählt? Das würde mich mal interessieren.

Wie gesagt, die Regie also der Synchronregisseur ist hier normalerweise einer der Hauptverantwortlichen, sowohl was die Ausführung, Hinweise zur Rolle und die Besetzung der Rollen angeht. Gelegentlich mischen sich natürlich noch die Auftraggeber ein, also kann es durchaus sein, dass Völz durchaus geplant war, aber der Auftraggeber hier wohl Pro7 nicht mitgespielt hat, weil der nicht ins Budget gepasst hätte. Ich hatte mal gelesen, dass Völz selbst hier garnicht erst angefragt wurde. Dann hängt es noch an der Synchronfirma und eben immer am Budget. Ich denke aber auch, dass man durchaus bessere Alternativen hätte finden können, wenn es schon für Völz nicht reicht.

Zitat:Entweder, man macht das richtig, oder man lässt es eben bleiben. Wenn einem das Projekt Akte X zu teuer ist, dann sollte man es lassen. Dann macht es schon irgendwann jemand anders. So aber ist es doch nichts halbes und nichts ganzes. Man stößt nur allen Fans, die seit Jahren auf eine Fortsetzung gewartet haben, vor den Kopf. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass die Verantwortlichen auch auf sachliche Kritik wohl kaum mit einer spontanen Änderung reagieren würden.

Also nach jahrelanger Erfahrung und einigen Kontakten zumindest im öffentlich-rechtlichen Medienbereich (und die schwimmen ja eigentlich im Geld und sollten dem Zuschauer dank GEZ ja eigentlich eher mehr entgegenkommen) kann ich nur sagen, dass scheint generell kaum eine Rolle zu spielen. Die Verantwortlichen denken da ganz anders und verstehen dann den oft berechtigten Aufschrei, aufgrund von Fehlentscheidungen, umso weniger. Hinzu kommt, dass auch ein Shitstorm im Internet gemessen an der Gesamtzuschauerzahl eben ein Sturm im Wasserglas bleibt, selbst wenn der entsprechend laut ausfallen mag. Das heißt im Endeffekt solange sich nicht gerade mindestens "Tausende" direkt bei den Verantwortlichen beschweren, wird sich an der grundsätzlichen Einstellung nichts ändern. Entscheidungen dieser Art werden eben auch kaum hinterfragt, weil der Stellenwert der Synchronisation für Senderverantwortliche eher gering ist.

Zitat:Im Übrigen finde ich nicht, dass die Synchronsprecher nun gerade völlig überbezahlt sind. Wenn ich mir die Millionengagen der Schauspieler so ansehe, dann kommen mir 5000 Euro etwa für einen wirklich guten Sprecher nicht besonders teuer vor. Aber offenbar gehen die Meinungen darüber, wie wichtig ein richtig gewählter Synchronsprecher gerade bei den Hauptdarstellern ist, wohl auseinander. Naja, vielleicht floppen die nächsten Folgen ja komplett und man überlegt sich, für die DVD-Version, die irgendwann folgen wird, eine neue Synchro zu wählen. "Maybe there's hope."

5000 Euro für eine größere Filmrolle sind vom Prinzip her keine so schlechte Bezahlung (für 2-3 Wochen Arbeit) allerdings müssen die meisten Sprecher mit sehr viel weniger pro Rolle auskommen. Und im Prinzip haben sich die ausl. Auftraggeber imo eben damit nur insofern arrangiert, dass eine Synchronisation allenfalls als notwendiges Übel gesehen wird und man darin ja nicht mehr als unbedingt nötig investiert. Natürlich sind Firmen generell nicht begeistert, wenn sie für die vermeintlich gleiche Leistung plötzlich mehr bezahlen sollen. Der Witz daran ist eher, dass die Forderung von Völz nicht einmal die Größenordnung erreicht, die man wohl durchaus häufiger für sogenannte Promisprecher springen lässt, was dann im Vergleich umso unverständlicher wirkt, denn für die eigentliche Leistung/Qualität wird eher immer weniger bezahlt.

Die Synchronisation an sich hat als Kostenfaktor tendenziell einen schweren Stand, auch aufgrund des Verhaltens einiger Synchronfirmen heute und in der Vergangenheit. Allzu groß war deren Durchsetzungsvermögen dementprechend noch nie.

(15.02.2016, 16:03)Alpha Zen schrieb: [ -> ]Allerdings kann ich Aufreger bzgl. schlechter Synchronisation nachvollziehen. Im Animebereich ist man da ja leider so einiges gewohnt. :rolleyes:

Stimmt im Animebereich ist es noch einmal eine Ecke schlimmer ;), weil da oft noch mehr das Budget gedrückt wird.
Die Topsprecher hört man deshalb in der Regel kaum oder garnicht in Animerollen, wobei es dazu schon einige kuriose Geschichten gibt. Hinzu kommt das anscheinend nicht alle entsprechenden Firmen ein hohes Qualitätsniveau erreichen können/wollen.
(15.02.2016, 18:31)Silencer schrieb: [ -> ]Nein, aber der Ärger wird sich sicherlich auch nicht verflüchtigen, wenn du es dir immer wieder anschaust.
Wie ich oben schon schrieb, habe ich das ja auch gar nicht vor, sondern werde mich vermutlich mit dem Original-Ton begnügen. Zwar in Ordnung, dennoch sehr schade. Gerade weil ich Mulders Stimme im Deutschen so klasse fand (insgesamt die ganze Synchro, auch die von Skully war super), habe ich Akte X eigentlich immer lieber auf deutsch gesehen. Jedenfalls sagst du es ja selbst, man kann machen, was man will, es ist offenbar egal. Also kann man auch ruhig mal eine Ladung Dampf ablassen. Das anonyme Internet ist dafür wunderbar geeignet. ;)
(15.02.2016, 18:31)Silencer schrieb: [ -> ]5000 Euro für eine größere Filmrolle sind vom Prinzip her keine so schlechte Bezahlung (für 2-3 Wochen Arbeit) allerdings müssen die meisten Sprecher mit sehr viel weniger pro Rolle auskommen.
An sich sind 5000 Euro gutes Geld, ja. Absolut betrachtet. Aber wenn man das in Relation stellt zu den irrsinnigen Summen, die im Film- und Fernsehgeschäft bisweilen fließen und dieser Völz ja offenkundig zu denjenigen gehört, die noch zu den bestverdienenden gehören, sind 5000 Euro in meinen Augen auf einmal gar nicht mehr soviel. Ich hätte erwartet oder zumindest für möglich gehalten, dass da mehr Schotter fließt.

Was den Anime-Bereich angeht, kenne ich mich da nicht wirklich aus. Aber da ist es andererseits ja auch so, dass Animes z.B. hier in Deutschland wohl einen wirklich schweren Stand haben, zumindest diejenigen, die versuchen, auch ein älteres Zielpublikum anzusprechen; den ein oder anderen Anime in dieser Richtung habe ich selbst auch schon mal angesehen, aber das bleibt ja wirklich eher ein Nischenprodukt hierzulande. Ich nehme ja mal an, dass hier gerade nicht von Pokemon oder so die Rede ist. ;) In Japan ist es wohl anders. Dass man da ein geringeres Budget zur Verfügung hat, liegt ja irgendwo nahe. Bei Akte X hingegen ... das Ding war damals ein Quotenrenner, der erst einbrach, als David Duchovny keinen Bock mehr hatte. Jetzt hat er wieder Bock und man hätte die erforderlichen Mittel gehabt, das Ganze wieder genau wie damals aufleben zu lassen. Und dass das völlig floppen würde, war doch im Vornherein auch eher auszuschließen, denn die damalige Fangemeinde ist ja nun nicht samt und sonders ausgestorben. Da konnte man wohl mit zumindest soliden Quoten rechnen und hätte die paar Kröten für eine vernünftige Synchro durchaus blechen können, ohne einen totalen Flop zu riskieren. Jedenfalls nehme ich das mit meinem laienhaften Verständnis einfach mal an. Folglich bleibt es Geiz, wie Rabenaas schon angedeutet hat. Da darf man auch wohl mal stinkig werden. Was anderes bleibt ja auch nicht. Irgendwelche Internet-Petitionen würden eh nicht genügend Größe erreichen, allein schon weil vermutlich viele gar nicht den Ehrgeiz haben, sich mit sowas ins Internet zu begeben. Das sehe ich doch an meinen Eltern: Beide glühendheiße Fans von Akte X gewesen und beide auch maßlos enttäuscht von der neuen Synchro. Und wollen sich das auch gar nicht mehr anschauen. Aber die haben doch partout nicht die Mentalität, deswegen im Internet einen Aufschrei zu machen. Mit sowas haben die einfach nix am Hut. Das mag bei der heutigen Generation (die allerdings auch nicht das vorrangige Publikum ist, logischerweise), die mit dem Internet aufgewachsen ist, anders sein. Aber ein Großteil der Zielgruppe wird sich dazu nirgends äußern. Würde man sie jedoch direkt fragen, fiele ihr Urteil vermutlich ähnlich vernichtend aus wie das derjenigen, die sich im Internet darüber auskotzen. Aber das wird eben nie jemand erfahren. Deswegen bleibt es natürlich bei dem "Sturm im Wasserglas", wie du es so treffend ausgedrückt hast. Höchstens können jetzt halt die Quoten total einbrechen, nachdem jeder bei der ersten Folge mit dieser Fehlbesetzung konfrontiert worden ist. Erfahrungsgemäß löst der Neustart so einer Serie erstmal ein gewisses Interesse aus, bei dem entsprechend viele Leute reinschauen. Ob man sein Publikum dann aber hält, hängt von der Qualität der Serie ab. Über die ich übrigens bisher auch nicht sooo viel gutes gelesen habe, Synchro jetzt mal komplett außenvor.
Ist jedenfalls interessant mal zu recherchieren, was eine Werbeminute kostet Die Bandbreite ist enorm.
(15.02.2016, 19:10)Pergor schrieb: [ -> ]An sich sind 5000 Euro gutes Geld, ja. Absolut betrachtet. Aber wenn man das in Relation stellt zu den irrsinnigen Summen, die im Film- und Fernsehgeschäft bisweilen fließen und dieser Völz ja offenkundig zu denjenigen gehört, die noch zu den bestverdienenden gehören, sind 5000 Euro in meinen Augen auf einmal gar nicht mehr soviel. Ich hätte erwartet oder zumindest für möglich gehalten, dass da mehr Schotter fließt.

Es fließt ja auch deutlich mehr Geld nur eben idR nicht in die Synchronisation. Ich finde diese Schieflage bedauernswert, allerdings liegt es auch nicht immer nur am Geld. Solange die Verantwortlichen der Synchronisation nicht einen höheren Stellenwert beimessen, wird sich am teilweise zu geringen Budget nichts ändern. Wie gesagt das gilt nicht für jede Synchronisation, aber für viele.

Zitat:Was den Anime-Bereich angeht, kenne ich mich da nicht wirklich aus. Aber da ist es andererseits ja auch so, dass Animes z.B. hier in Deutschland wohl einen wirklich schweren Stand haben, zumindest diejenigen, die versuchen, auch ein älteres Zielpublikum anzusprechen; den ein oder anderen Anime in dieser Richtung habe ich selbst auch schon mal angesehen, aber das bleibt ja wirklich eher ein Nischenprodukt hierzulande.

Jahrelang hat insbesondere der Sender RTL2 die Animeausstrahlungen in Deutschland geprägt. Der Sender hat entsprechende Serien fast nur in geschnittener Form gesendet, weil man diese unbedingt im Nachmittagsprogramm senden wollte und anscheinend der Meinung war deshalb auch präventiv (Argument Jugendschutz) schneiden zu müssen. Das hat sich dann teilweise auch auf die Synchronisation ausgewirkt, indem man einfach Wörter in Richtung töten/morden in den Dialogen einfach durch harmlosere Begriffe ausgetauscht hat. Man hat aufgrund des eingeschränkten Angebots sowieso eher den Eindruck, dass nur zwei Typen von Animeserien im dt. Fernsehen ausgestrahlt werden.
Also allein aufgrund dieser Auswahl und der damit verbundenen zum Teil ungünstigen Sendezeiten, konnte sich das Ganze auch nicht weiter entwickeln, unabhängig davon wieviel Potenzial Anime in Deutschland tatsächlich haben mögen. Es gibt da sicherlich noch andere Gründe, warum es auch in Zukunft eher ein Nischenprodukt bleiben wird.

Zitat:In Japan ist es wohl anders. Dass man da ein geringeres Budget zur Verfügung hat, liegt ja irgendwo nahe.

Es ist ja nicht nur das Budget, dazu kommen noch einige andere Faktoren, die sicherlich bei den Realserien/filmen deutlich seltener auftreten.

Zitat:Folglich bleibt es Geiz, wie Rabenaas schon angedeutet hat. Da darf man auch wohl mal stinkig werden. Was anderes bleibt ja auch nicht. Irgendwelche Internet-Petitionen würden eh nicht genügend Größe erreichen, allein schon weil vermutlich viele gar nicht den Ehrgeiz haben, sich mit sowas ins Internet zu begeben.

Nun ich nenne es Geringschätzung, man gibt ja durchaus nicht wenig Geld dafür aus. Nur kann man in solchen Fällen auch nicht nachweisen, dass ein möglicher Flop nun ausgerechnet nur auf die schlechte Synchronisation zurückzuführen ist. Wir als Zuschauer mögen das so sehen, die Verantwortlichen tun dies in der Regel leider nicht.

Zitat:Das sehe ich doch an meinen Eltern: Beide glühendheiße Fans von Akte X gewesen und beide auch maßlos enttäuscht von der neuen Synchro. Und wollen sich das auch gar nicht mehr anschauen. Aber die haben doch partout nicht die Mentalität, deswegen im Internet einen Aufschrei zu machen.


Bei meinen Eltern fällt das schon etwas anders aus, die Veränderung/Verschlechterung von Stimmen wird zwar durchaus wahrgenommen, aber so richtig enttäuscht waren sie deshalb noch nie. Allgemein wenn man darauf angewiesen ist (Alter/Spracherfahrung) und die Gewöhnung groß genug ausfällt, wird das meiner Erfahrung nach eher weniger dazu führen, die betroffenen Synchronisationen allein deshalb zu meiden. Immerhin haben deine Eltern ja darauf entsprechend reagiert.

Zitat:Würde man sie jedoch direkt fragen, fiele ihr Urteil vermutlich ähnlich vernichtend aus wie das derjenigen, die sich im Internet darüber auskotzen. Aber das wird eben nie jemand erfahren.

Das große Glück der Unternehmen ist es wohl, dass sich die eigentliche Masse der Unzufriedenen in solchen Fällen garnicht erst versucht sich direkt zu beschweren, ein ähnliches Problem wie bei der vermeintlichen oder tatsächlichen Unzufriedenheit gegenüber der Politik.
Ich suche wie eine Blöde seit 3 Stunden nach dem Fehler, warum ich mit Thunderbird auf einmal keine EMails mehr versenden kann.

Nach viel Suchen habe ich im Internet auf der Seite der Telekom den Grund gefunden: Das Sicherheitszertifikat der Telekom ist abgelaufen und ich mußte bei den Einstellungen den Haken entfernen, das die aktuelle Gültigkeit der Zertifikate geprüft wird.

Also, falls noch jemand den Fehler sucht :motz: :wall:
Das ZDF zensiert Böhmermann-Sendung wegen ErdoÄŸan-Gedicht.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/das-zdf-...85114.html
(01.04.2016, 19:52)Rabenaas schrieb: [ -> ]Das ZDF zensiert Böhmermann-Sendung wegen ErdoÄŸan-Gedicht.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/das-zdf-...85114.html
Grundsätzlich halte ich (auch Selbst-)Zensur von Satire für den falschen Weg. Allerdings darf auch Satire nicht alles, sie muß eben noch satirisch sein und nicht nur beleidigend. Es gab auch Gerichtsurteile, nach denen Teile aus Satire-Sendungen aus Mediatheken entfernt werden mußten. Die Grenzen sind weit, aber es gibt sie.

Wenn hier diese Grenzen überschritten waren, dann ist die Löschung in Ordnung. Wirklich beurteilen kann ich das nicht. Der Ausschnitt, in dem Herr Böhmermann sein Gedicht verliest, kursiert ja dieser Tage verschiedentlich (u.a.) auf Youtube. Und isoliert betrachtet ist dieses Gedicht natürlich extremst unter der Gürtellinie, so daß die Löschung in Ordnung scheint.

Leider aber sieht man in keinem einzigen Video die satirische Einkleidung des Gedichts, die auf verschiedenen Seiten textlich beschrieben wird. So soll Böhmermann eben die Grenzen zwischen (unzulässiger) Schmähkritik und (zulässiger) Satire - satirisch - aufgezeigt haben mit einem bewußt völlig überspitzten und daher auch offensichtlich schon wieder nicht mehr ernst gemeinten Gedicht.

Wenn das so zutrifft, dann wäre der Beitrag insgesamt eben eventuell nicht Schmähkritik, sondern durchdachte Satire. Aber dafür kommt es schon auf das Maß der Einkleidung bzw. "Vorbereitung" dieses Gedicht-Beitrages an. Die muß dann eben die Satire tragen und darf nicht nur ein Vorwand sein, mal richtig über Erdogan abzuziehen. - Darüber hätte ich mir dann schon gerne ein eigenes Bild gemacht, was aber derzeit leider nicht möglich ist.

Jedenfalls hat Herr Welke sich im Schlußsatz seiner heute-Show-Sendung gestern eine kleine Spitze auf die Begründung des ZDF für diese Selbstzensur nicht verkneifen können.
Man hätte ja durchaus eine Reaktion abwarten können. Der Chilling-Effekt macht das ZDF noch uncooler als sonst. :silly:
Wenn man einen rechtswidrigen Inhalt auf seiner Webseite (bzw. hier in seiner Mediathek) bemerkt, dann sollte man ihn schon gleich löschen und nicht warten, bis man abgemahnt wird. Es kommt eben auf die Bewertung darauf an, ob das noch erlaubt ist oder nicht mehr. Die Begrüdung mit den "Qualitätsansprüchen" finde ich aber auch gefährlich. Einer "Qualitätsprüfung" sollte man Satire eben als unabhängiges Medium - wofür ich das ZDF nach wie vor halte - nicht unterziehen, sondern allein einer rechtlichen Prüfung.
OBS, ein Video-Streaming und -Aufnahmeprogramm hat gerade beschlossen nicht mehr starten zu wollen. Fehlermeldung? Irgendwas mit dem Grafikkartentreiber... Und warum gab es vor drei Minuten noch kein Problem damit? Nichts geändert und trotzdem "Nö!". :angry::angry::angry:

Neuinstallation des Programmes und des Treibers bringen... nix. :(

Edit: Die Lösungssuche im Supportforum hat die Lösung gebracht... der Entwickler weiß aber wohl auch nicht ganz, woran es liegt....
Merkel distanziert sich, der Staatsanwalt ermittelt, ErdoÄŸan-nahe Medien antworten wie selbstverständlich mit Schmähkritik... Böhmermann hat wohl eindeutig den Varoufake getopt.

http://www.handelsblatt.com/politik/inte...12026.html
(06.04.2016, 18:52)Rabenaas schrieb: [ -> ]Merkel distanziert sich, der Staatsanwalt ermittelt, ErdoÄŸan-nahe Medien antworten wie selbstverständlich mit Schmähkritik... Böhmermann hat wohl eindeutig den Varoufake getopt.
Ich lese da allerdings auch, daß nach einem Telefonat Merkels mit Davutoglu die Wahrscheinlichkeit gewachsen sei, daß die türkische Seite gar keinen Strafantrag stellt. Dem kan man wohl entnehmen, daß die Bundeskanzlerin sich durchaus auch für Herrn Böhmermann einsetzt (wenn damit auch nicht unbedingt für die Freiheit der Kunst).

Daß die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist erst einmal nichts Außergewöhnliches. Das muß sie tun, sobald ein Anfangsverdacht besteht. Das nennt sich Legalitätsprinzip und hat seinen guten Sinn. Ob daraus dann eine Anklage oder eine Einstellung des Verfahrens wird, ist damit noch lange nicht entschieden.

Ob hier eine Strafbarkeit vorliegt, weiß ich nicht. Ich halte das für grenzwertig. Wenn das Gedicht in einen satirischen Beitrag eingebettet und zugleich so stark überzeichnet ist, daß jedem klar wird, daß diese Schmähungen - die das isoliert betrachtet natürlich sind - nicht ernst gemeint sind, dann dürfte das eigentlich nicht strafbar sein. Wenn das Gedicht aber isoliert betrachtet wird, tja, dann war das wohl strafbar.
(06.04.2016, 19:02)Zurgrimm schrieb: [ -> ]Ob hier eine Strafbarkeit vorliegt, weiß ich nicht. Ich halte das für grenzwertig. Wenn das Gedicht in einen satirischen Beitrag eingebettet und zugleich so stark überzeichnet ist, daß jedem klar wird, daß diese Schmähungen - die das isoliert betrachtet natürlich sind - nicht ernst gemeint sind, dann dürfte das eigentlich nicht strafbar sein. Wenn das Gedicht aber isoliert betrachtet wird, tja, dann war das wohl strafbar.

Grenzwertig war es insofern, weil es ja direkt vorher so angekündigt wurde (mit den wahrscheinlichen rechtlichen Konsequenzen), natürlich "nur" als anschauliches Beispiel dafür, was nicht mehr durch die Satire gedeckt wäre. Nun kann man natürlich wohlwollend die "Metaebene" heranziehen und es somit als Satire im Sinne des dargestellten Gesamtzusammenhangs abtun. Allerdings ist die andere Interpretation die Satire hier lediglich als vorgeschoben anzusehen, um dadurch eben eine solche Schmähung unterzubringen durchaus nachvollziehbar. Denn prinzipiell könnte man in dieser Art und Weise immer Satire als Hülle für soetwas vorschieben. Den Zweck der bewussten Provokation hat es wie wohl beabsichtigt erfüllt.
Und wenn schon. Ich bezweifle, dass Böhmermann eine Verurteilung sehr treffen würde. Im Gegenteil.
Das kommt ganz darauf an, was das für seinen Job und seine künftigen Freiräume beim ZDF bedeutet. Ich könnte mir vorstellen, daß da intern mit ihm schon Tacheles geredet wurde, wenn das ZDF seinen Beitrag herausschneiden zu müssen meinte und sich damit natürlich auch selbst kritischen Fragen ausgesetzt sieht.
Ich bin mir ziemlich sicher, das ZDF braucht Böhmermann dringender, als Böhmermann das ZDF.