(26.02.2009, 20:07)Darthcast schrieb: [ -> ]So, jetzt habe ich Dungeon Lords mal ne Weile gespielt. Ich hab das erste Gewölbe durch und bin in der Stadt - ich hatte mir vorgenommen, soweit zu spielen.
Eines kann ich jetzt sagen: Bradley ist ein Meister... darin, mich in den Wahnsinn zu treiben. Es fängt an bei dem irren Schwierigkeitsgrad, dem Entschärfen von Fallen, der unglaublich schlechten Benutzeroberfläche, der schlechten KI und dem Kampfsystem und hört auf mit... nein, es hört niemals auf!
Hast du das Spiel denn schon gepat... ach, nein - auch das (letzte) Update macht da keinen Unterschied und fügt nur zusätzliche Beschränkungen für die Charakterentwicklung, die eigentlich das beste am Spiel ist, ein : in Form von gigantischen Voraussetzungen für diverse Klassen.
Alleine kann man Dungeon Lords wirklich vollkommen vergessen - da stimmt nichts. Schon das Spielsystem ist schlecht, die Kämpfe klappen nicht so, wie sie sollten und die Grafik ist bestenfalls mau; wichtiger sind aber die Defizite beim eigentlichen Rollenspiel : Dialoge in dem Sinne gibt es nicht, wichtige NPCs sind mir keine aufgefallen, den Großteil der Story kann man sich bestenfalls anhand weit verstreuter Fragmente erschließen und die Nebenquests können an einer Hand abgezählt werden, solange man die Aufnahmebedingungen in eine Gilde ("Töte XY") nicht mitzählt. Dazu kommen zahlreiche Bugs und ein grottiges Balancing, das das Spielen eines Schurken fast unmöglich macht.
Die (offenbar) beste Klasse ist ein mittelschwer gepanzerter Magier, der mit einem Zweihandschwert oder -knüppel und einer extralangen Katana gleichzeitig auf die gegner einschlägt und sich ab und zu mittels Runen magisch verbessert. Toll.
Viel Spaß hatten wir allerdings im Multiplayermodus (ja, wir sind alle Masochisten und wollten uns 'mal so richtig quälen
); da man trifft die Freunde genau so häufig wie die Gegner (besonders im Fernkampf oder mittels Magie - da gibt es ja nur einen schlechten Autofokus statt einer Möglichkeit, selbst zu zielen) was dann in munteren Massenschlägereien ("
Ey, du hast mich schon wieder getötet - ich bringe dich um!") endet. Vergiftete Waffen (Wurfmesser!) sind besonders zu empfehlen, denn ein Gegengift ist entweder nicht verfügbar oder so teuer wie eine Plattenrüstung - für Anfänger ist da ein langsamer, schmerzhafter Tod mit anschließender Wiederbelebung günstiger... auch die ohnehin üppige Gegnerzahl wird offenbar mit der Zahl der Helden multipliziert, was dazu führt, dass man stundenlang in Monsterbergen stecken bleibt, weil man einen kleinen Dungeon betreten musste.
Ein Highlight ist auch das gemeinschaftliche Schwimmen durch irgendwelche (questrelevanten) Seen, wenn unter der Gruppe geschätzte 30 Piranhas spawnen ... auch im Wasser kann man leider nicht nach unten schlagen - dafür sehen die normal ausgeführten Kampfbewegungen recht amüsant aus - aber immerhin klappt die Feuernova (mit der man auch und vor allem die Teammitglieder abfackelt). Den Kristall zur Wiederbelebung ohne Attributsverluste erhält leider nur ein Charakter.
Blöderweise ist auch der Multiplayer so verbuggt, dass wir schon in der ersten Stadt mehrfach stecken blieben und von forne beginnen mussten. Mal öffnete sich die Türe der Kanalisation nicht, mal hatten wir die NPCs in der falschen Reihenfolge angesprochen, sodass wir (nachträglich) merkten,d ass das Stadttor verschlossen war, mal fehlte dieses Artefakt und dann wiederum zog ein Spieler an einem hebel, woraufhin die Heldengruppe durch ein Fallitter getrennt wurde - auf einer Seite die beiden Fernkämpfer mit dem Bossgegner, auf der anderen Seite die Nahkämpfer... leider ließ sich das Gitter auch nach dem Kampf nicht wieder öffnen...
Ja, mit Dungeon Lords kann man im Multiplayer viel Spaß haben